Teil 2: Ein Exkurs in die Wissenschaft und ein weiterer in die zeitgenössische Kunst
Nachdem wir Ihnen zuletzt unsere interessanten 3D-Druck-Projekte im Bereich Fashion vorgestellt haben, möchten wir unsere Serie heute mit 2 ungewöhnlichen Aufträgen fortsetzen. Es geht einerseits um die Wissenschaft, andererseits um die zeitgenössische Kunst.
Der Komet aus dem 3D-Drucker
Die Rosetta-Mission der European Space Agency (ESA) war das Raumfahrt-Ereignis des Jahres 2014. Diese kam in jenem Jahr nämlich zu ihrem Höhepunkt, als Philae, das Landefahrzeug der Rosetta-Sonde auf dem Kometen Tschurjumow-Gerassimenko aufsetzte. Am 12.November 2014 war dies der Fall.
In diesem Zusammenhang präsentierte die ESA ein Modell von Tschurjumow-Gerassimenko, welches wir auf unseren 3D-Druckern angefertigt hatten. Die ESA selbst hatte das Kometen-Modell beim Freiburger Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut, EMI in Auftrag gegeben. EMI hatte uns daraufhin die Daten zur Verfügung gestellt, auf deren Basis wir das Modell drucken konnte. Der eigentliche 3D-Druck erfolgte dann per Stereolithografie, aus Epoxy. Das fertigte Kometen-Modell hatte die Maße 423,92 x 522,01 x 449,27 mm. Anlässlich der Landung von Philae wurde dieses Modell im Rahmen einer TV-Übertragung einer breiten Öffentlichkeit präsentiert.
Begonnen hatte die Mission zu Tschurjumow-Gerassimenko übrigens bereits gut 10 Jahre zuvor, nämlich am 2.März 2004. Die entscheidenden Daten für ein kartografisches genaues Kometen-Modell konnten jedoch erst im Laufe des Jahres 2014 gewonnen werden. Erst zu diesem Zeitpunkt war Rosetta nämlich nahe genug am Kometen, um ihn ausgiebig zu vermessen.
Unsere 3D-Druck-Kometen-Modell in der Präsentation.
Projekt Hans Wurst: Von Wiesbaden um die Welt
Von gänzlich anderer Art war ein 3D-Druck-Projekt, welches wir 2015/16 betreuen durften. Im Auftrag des Hamburger Künstlers Ruben Zickmann fertigten wir damals eine orangefarbene, embryonal anmutende Figur namens „Hans Wurst“.
Worum es Zickmann bei diesem Projekt vor allem ging: Eine mobile Skulptur zu schaffen, die an spektakuläre Orte reist, wo sich Menschen mit ihr fotografieren lassen. Die so entstandenen und um die Welt geschickten Bilder werden damit, so Zickmanns Philosophie, selbst zum Teil des Kunstwerks.
Zunächst ging es für „Hans Wurst“ auf den Mount Everest. Dabei drohte dieses Vorhaben zu scheitern, da es 2015, jenem Jahr, in dem es geplant war, wegen eines verheerenden Erdbebens keine Everest-Besteigungen gab. Zum Glück konnte die Aktion 2016 nachgeholt werden. Über die genauen Umstände der Reise von „Hans Wurst“ auf den Mount Everest berichtete damals sogar der Wiesbadener Kurier, wie sie hier nachlesen können.
„Hans Wurst“ mit Sherpa auf dem Mount Everest.
Die Reise von „Hans Wurst“ führte weiter rund um den Globus, so unter anderem nach Toronto, San Francisco, Seoul, auf die Kanaren oder nach Südafrika. Im Frühjahr 2017 organisierte Ruben Zickmann sogar einen Stratosphären-Flug mit „Hans Wurst“.
Lernen Sie mehr über unseren spannendsten 3D-Druck-Projekte in Teil 1 und Teil 3.