Insbesondere für Flugzeuginnenausstattungen sind 3D-Drucke aus ULTEM™ (1010/9085) sehr gefragt
Ein Material, das die Brandschutznorm UL94V0 vorweisen kann muss im Labor bereits einigem Stand gehalten haben. Bei dem für dieses international anerkannte Zertifikat notwendigen Test wird das Prüfungsobjekt 2 Mal für jeweils 10 Sekunden vertikal in eine selbstverlöschende Bunsenbrenner-Flamme einer Stärke von 50 Watt (was einer Höhe von 20 mm entspricht) getaucht, die maximal 30 Sekunden nachklimmen darf. Erst wenn das Material diesen Test bestanden hat ohne Feuer zu fangen oder in brennende Tropfen zu zerfließen darf es sich mit der UL94V0-Norm schmücken.
Vergeben wird diese so zertifizierte Norm übrigens von der US-amerikanischen Firma Underwriters Laboratories (=UL), die bereits 1894 mit dem Ziel gegründet wurde, Produkte und Materialien hinsichtlich ihrer Sicherheit zu untersuchen und zu zertifizieren, unter anderem eben auch im Hinblick auf den Brandschutz. Während sich der Hauptsitz der UL in Northbrook, Illinois befindet zeichnet die im südhessischen Neu-Isenburg ansässige UL International Germany GmbH sowohl für Europa als auch für Lateinamerika verantwortlich.
Flugzeug- und KFZ-Bau als klassische Einsatzfelder für ULTEM™ (1010/9085)
Benötigt werden 3D-Druck-Bauteile aus feuerfesten Materialien (und somit auch 3D Modelle aus ULTEM™ natürlich überall dort, wo Brandschutz in besonderem Maße eine Frage der Sicherheit ist. Dies gilt nicht zuletzt für Flugzeuginnenausstattungen, aber auch für den KFZ-Bau, denn in der EU müssen Armaturen von Flugzeugen und Kraftfahrzeugen grundsätzlich flammhemmend sein müssen, um die Überlebenschancen der jeweiligen Insassen im Unglücksfall zu erhöhen. Weitere Einsatzgebiete sind die Raumfahrt, ebenso wie Medizintechnik und Lebensmittelindustrie.
3D-Druck mit ULTEM™ (1010/9085) basiert auf FDM-Verfahren
Als 3D Material wird ULTEM™ (1010/9085), ebenso wie das allseits verbreitete ABS (=Acrylnitril-Butadien-Styrol), im FDM(= Fused Deposition Modelling)-Verfahren verarbeitet. Diese, Ende der 1980-er Jahre durch den US-Amerikaner Scott Crump entwickelte 3D-Druck-Technologie, im Deutschen auch als Schmelzschichtung bekannt, beruht darauf, dass der Ausgangsstoff (in diesem Fall eben ULTEM™) einem Extruder in Draht- oder Stäbchenform zugeführt und dort geschmolzen wird. Der so geschmolzene Kunststoff wird nun, anhand der Daten der CAD-Datei, Schicht für Schicht auf ein (meist beheiztes) Druckbett aufgetragen.
ULTEM™(1010/9085) unterscheidet sich damit grundsätzlich von PA-FR, einem weiterem schwer entflammbaren Material aus unserem Sortiment, welches allerdings im Selektivem Lasersintern (auch als SLS-Druck bekannt) Verwendung findet.
Während ULTEM™ 1010 die Lebensmittelkontakt-Zertifizierung NSF 51 ebenso erfüllt wie die Biokompatibilitätsnormen ISO 10993 und USP Class VI (bei einer Hitzebeständigkeit bis 153°C), ist ULTEM™ 9085 bis zu 231°C hitzebeständig, dazu erfüllt dieses Material die FST-Sicherheitsstandards.
Falls Sie mehr über unser vielfältiges Angebot an Materialien erfahren möchten, so sollten Sie unsere Website besuchen. Dort lernen Sie auch unser umfangreiches Dienstleistungsangebot kennen.