
Die PA-Kunststoffe PA6 und PA12 im Vergleich
Worin unterscheiden sich PA6 und PA12?
An dieser Stelle möchten wir Ihnen gerne zwei, für den 3D Druck entscheidende, Polyamid-Materialien näherbringen, nämlich PA6 und PA12. Dazu freilich muss man vorneweg sagen, dass es hierbei um die Varianten zweier Materialgruppen geht. Sowohl PA6 und PA12 treten nämlich typischerweise als Grundelement verschiedener Materialmischungen auf. Im 3D Druck werden beide Materialvarianten im Selektiven Lasersintern (SLS-Druck) verarbeitet.

PA6 vs. PA12: Chemische Unterscheidung
Zunächst einmal sollten wir klären, woraus sich die Ziffern 6 und 12 an dieser Stelle ableiten. Diese beziehen sich nämlich auf die Anzahl der Kohlenstoff-Atome im Monomer (beziehungsweise den Monomeren) der Hauptkette. PA6 unterscheidet sich dabei wiederum von PA66, das im Gegensatz zu PA6 nämlich 2 Monomere in seiner Hauptkette hat.
Thermische Unterschiede
Von entscheidender Bedeutung für die Anwendung als Werkstoffe sind natürlich nicht zuletzt die jeweiligen thermischen Eigenschaften. Die wichtigsten Punkte dazu haben wir deshalb für sie zusammengefasst.
- Kältebeständigkeit: PA6 + PA66: Jeweils bis -30°C; PA12: bis -50°C.
- Dauerwärmebeständigkeit: PA6 + PA66: Bis +105°C; PA66: Bis +120°C.
Unter Einsatz von Weichmachern:
- Kältebeständigkeit: PA6 + PA66 + PA12: Bis zu -160°C.
- Wärmebeständigkeit: PA6 + PA66 + PA12: Bis zu +110°C, zeitweise sogar bis zu +160°C.
Technische Unterschiede
PA6, auch unter dem Handelsnamen Perlon bekannt, zeichnet sich durch eine sehr hohe Zugfestigkeit, sowie durch hohe Elastizität und einen besonderen Glanz aus. All diese Eigenschaften behält PA6 auch bei niedrigen Temperaturen. In der früheren DDR waren PA6-Fasern auch unter der Bezeichnung Dederon bekannt. Diese Fasern erweisen sich als außerordentlich zäh und hart.
PA12 unterscheidet sich von anderen PA-Kunststoffen vor allem durch eine geringere Konzentration an Amiden. Dadurch nimmt dieses Material besonders wenig Feuchtigkeit auf und erweist sich zudem als besonders resistent gegenüber Chemikalien, wie zum Beispiel Öl. Darüber hinaus punktet PA12 durch eine hohe Festigkeit, sowie durch eine ebenso hohe Steifigkeit wie Spannungsrissbeständigkeit, weshalb es besonders langlebig ist.
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Anwendungsgebiete
Typische Anwendungsgebiete für PA6 und PA12 sind Anschauungsmodelle und Funktionsteile. PA12 eignet sich zudem sehr gut für voll funktionsfähige Bauteile wie Zahnräder und Scharniere, ebenso wie für Präzisions-Schläuche und -Rohre. PA6 findet insbesondere für Zahnräder, Laufrollen, Schrauben, Muttern, Gleitlager oder Dichtungen Verwendung.
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