Zu den drängendsten Aufgaben unserer Zeit gehört zum einen der Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Zum anderen stehen wir im Zeichen der Klimakrise vor der Herausforderung, nicht zuletzt das Bauen auf eine ökologisch nachhaltige Grundlage zu stellen. 3D Druck kann in beiden Fällen Teil der Lösung sein.
Deutschlands erstes 3D-Druck-Haus in Beckum
Im Sommer 2021 sorgte Deutschlands erstes 3D-Druck-Haus für Schlagzeilen, fertiggestellt Ende Juli im westfälischen Beckum. Die Bauzeit, oder, besser gesagt, die Druckzeit für jenes Pilotprojekt betrug dabei lediglich 8 Monate. „Der Vorteil ist die Schnelligkeit, wir haben das Pilotprojekt in 8 Monaten umgesetzt, das nächste geht sogar in 5 Monaten und wir brauchen weniger Personal, was wichtig ist bei dem Fachkräftemangel, den wir haben“, zeigt sich der Beckumer Bauherr und Architekt Waldemar Korte daher auch stolz auf seine Pionierarbeit.
Da es bei diesem Projekt jedoch nicht allein um Schnelligkeit, sondern mindestens ebenso um Nachhaltigkeit ging, wählten die Planer zudem ausschließlich recycelbare Baustoffe. Diesen Aspekt hob auch NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) hervor, die zur offiziellen Einweihung eigens nach Beckum gereist war. „Der 3D-Druck ist eine Revolution für die Baubranche,“ so die Ministerin: „Wir sind schneller, wir brauchen weniger Material und wir sind umweltschonender unterwegs. Sollte man das Haus nicht mehr brauchen, kann man es einfach absaugen und neu verdrucken.“
Mit rund 450 000 Euro liegen die Kosten für dieses erste deutsche 3D-Druck-Haus noch vergleichsweise hoch. Dies liegt zum Teil natürlich an der gehobenen Ausstattung, inklusive Smart-Home-System. Darüber hinaus wird allgemein davon ausgegangen, dass sich die Kosten für Häuser aus dem 3D Drucker bereits in den kommenden 5 Jahren entscheidend verringern werden.
Vorbild Eindhoven
Erst wenige Monate zuvor, Ende April 2021, war Europas erstes Haus aus dem 3D Drucker im niederländischen Eindhoven bezugsfertig geworden. Im Gegensatz zum zweigeschossigen Beckumer 3D-Druck-Haus handelt es sich bei dessen niederländischen Vorbild um einen Bungalow. Beton-3D-Drucker der Technischen Universität Eindhoven hatten die 24 Bauelemente, aus denen jener Bungalow besteht in einer Halle zusammengesetzt.
In Form extra dicker Wände und einem Anschluss an das Wärmenetz wurde auch dieses Haus sowohl komfortabel als auch energieeffizient gestaltet.
Am 30.April 2021 erhielt das niederländische Rentnerpaar Elize Lutz und Harrie Dekkers die Schlüssel für das 94 Quadratmeter große Haus in Eindhoven. Die beiden sind allerdings nicht die endgültigen Bewohner, sondern haben nun 6 Monate Zeit, um in diesem 94 Quadratmeter großen Haus für 800 Euro Monatsmiete Probe zu wohnen.
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