FDM- und PolyJet-Druck – 2 bedeutende 3D-Druckverfahren im Vergleich
Mit dem FDM- und dem PolyJet-Druck möchten wir heute 2 der effizientesten und zugleich fortschrittlichsten 3D-Druck-Technologien miteinander vergleichen, wobei selbstverständlich sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede herausgearbeitet werden sollen.
Bevor wir in die Details kommt es selbstverständlich zunächst einmal darauf an, nachzuvollziehen, wie diese beiden 3D-Druck-Technologien technisch jeweils genau funktionieren.
FDM-Druck-Technologie
FDM steht für Fused Deposition Modeling, im Deutschen auch als Schmelzschichtung bezeichnet. Gelegentlich findet man für diese Technologie auch noch die Bezeichnung Fused Filament Fabrication (FFF-Druck).
Beim FDM-Druckverfahren wird dem 3D-Drucker Kunststoff in Filament– oder Stäbchenform zugeführt, im Extruder geschmolzen und unter hohem Druck durch die Düse auftragen, und zwar in Form eines feinen, halbflüssigen Kunststoffstrangs. Schicht für Schicht wird das Modell damit auf das Druckbett aufgetragen, welches – ebenso wie die Düse – beweglich oder ruhend sein kann, in Abhängigkeit vom jeweiligen Drucker-Modell.
PolyJet-Druck-Technologie
Im Gegensatz zum FDM-Verfahren arbeitet der PolyJet-Druck nicht mit festem, sondern mit flüssigem Kunststoff, genauer gesagt mit einem lichtaushärtenden Photopolymer. Dieses wird durch einen Druckkopf mit mehreren Düsen (daher die Bezeichnung PolyJet) in ultradünnen Schichten (zwischen 15 – 32 µm) schichtweise auf die Druckplatte aufgetragen, wo es sofort aushärtet.
Entstehungsgeschichte
Die Wurzeln des FDM-Drucks liegen in den Jahren 1988/89, wobei der Begriff FDM-Druck allerdings erst im August 1991 etabliert wurde, was seinerzeit vor allem markenschutzrechtliche Gründe hatte.
Der PolyJet-Druck ist deutlich jünger: Das erste Patent zu dieser Technologie stammt aus dem Jahr 1999.
Gemeinsamkeiten und Unterschiede
Druckgeschwindigkeit
Da dieser Aspekt für zahlreiche Priorität besitzt, möchten wir auf das Thema Druckgeschwindigkeit an erster Stelle eingehen.
Eine generelle Aussage über die Druckgeschwindigkeiten von FDM- und PolyJet-Druck lässt nicht treffen. Beides ähneln sich in dieser Hinsicht stark, ausschlaggebend ist jeweils die konkrete Anwendung.
Druckvorbereitung
Beide Technologien zeichnen sich durch eine sehr einfache Druckvorbereitung aus, mittels der sich druckfertige Dateien innerhalb von weniger als 5 Minuten per Mausklick erstellen lassen.
Wichtigster Unterschied: FDM-Drucksysteme verfügen über differenzierte Steuerung, zur optimalen Anpassung des Druckvorgangs an die jeweiligen Anforderungen.
Oberflächenbeschaffenheit
Hier zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen beiden Verfahren und Materialien. Während PolyJet-Druck eine glatte, lackierfähige Oberfläche hervorbringen, die sich z.B. hervorragend zum Galvanisieren eignet, zeigen FDM-Drucke deutliche Schichtlinien, die sich erst durch zusätzliche Nachbearbeitung entfernen lassen.
Weitere Unterschiede
Als weitere vergleichende Parameter können herangezogen werden:
1.) Genauigkeit: Ist für beide Verfahren ähnlich, wobei FDM-gedruckte Bauteile allerdings etwas belastbarer sind.
2.) Größe: Der FDM-Druck erlaubt noch kleinere Bauräume als das PolyJet-Verfahren.
3.) Entfernen von Stützmaterial: An PolyJet-Drucken geschieht dies mittels Wasserstrahl, während FDM-Stützstrukturen entweder mit einfachen Werkzeugen abgebrochen oder in einem längeren Eintauchvorgang gelöst werden müssen.
4.) Kosten: Diese liegen für PolyJet- etwas höher als für FDM-Druck.
Erfahren Sie mehr über diese beiden und zahlreiche weitere 3D-Druckverfahren und Materialien, indem Sie unsere Website besuchen.