Im FDM-Druck bietet Polycarbonat eine Alternative zum ABS
Der 3D-Druck im FDM(=Fused Deposition Modeling)-Verfahren gehört zweifellos, neben der Stereolithographie und dem Selektivem Lasersintern (=SLS-Druck), zu den gängigsten 3D-Druckverfahren.
Vor allem Heimanwender-3D-Drucker nutzen in aller Regel diese Rapid-Prototyping-Technologie. Im Deutschen ist der FDM-Druck auch unter der Bezeichnung Schmelzschichtung geläufig. Die minderwertige Druckqualität der allermeisten Heim-3D-Drucker sowie deren schwerfällige, Nutzer-unfreundliche technische Handhabung wollen wir in diesem Zusammenhang einmal außen vor lassen.
Entwickelt wurde das FDM-Verfahren 1988/89, von Scott Crump.
Filament wird im Extruder geschmolzen und in Form des Modells aufgeschichtet
Die Funktionsweise der FDM-Drucktechnologie ist leicht erklärt: Das, in diesem Zusammenhang als Filament bezeichnete 3D-Material wird dem 3D-Drucker in Rollen- oder Stäbchenform zugeführt. In dessen Extruder wird es nun geschmolzen. Anschließend wird das Material über die Extruder-Düse schichtweise, anhand der in den 3D-Dateien festgelegten Form auf ein Druckbett aufgetragen. Dieses ist in der Regel beheizt. Dort erkaltet das Material allmählich, in Gestalt des gewünschten 3D-Modells.
Typischerweise arbeiten FDM-Drucker dabei mit ABS. Diese Abkürzung steht für Acrylnitril-Butadien-Styrol und bezeichnet ein 3D-Material, welches sich durch besondere Festigkeit und Stabilität auszeichnet.
Polycarbonat als FDM-Druck-Alternative zu ABS
Neben dem besonders schwer entflammbarem ULTEM™ bietet jedoch auch Polycarbonat (PC) eine Alternative zu ABS im FDM-Druck, die wir Ihnen deshalb heute näher bringen möchten.
Im chemischen Sinne bezeichnet man unter dem Überbegriff der Polycarbonate (PC) die Polyester der Kohlensäure. Dabei handelt es sich um thermoplastische (d.h. bei Erhitzung verformbare) Kunststoffe.
Die industrielle Herstellung von Polycarbonaten begann 1953. Damals brachte Hermann Schnell das auf der Propan-Verbindung Bisphenol A basierende Makrolon in den Handel. Heute erfolgt die Herstellung von Polycarbonaten in der Regel durch die Polykondensation von Phosgen mit Diolen oder über eine Umesterung mit Kohlensäure-Diestern.
Als 3D-Material zeichnet sich Polycarbonat durch eine besonders hohe Schlagfestigkeit aus. Hinzu kommt seine gute Temperaturbeständigkeit. Auch im ausgehärteten Zustand kann es gebogen werden, ohne zu zerbrechen oder zu zerspringen.
Verwendung findet PC in der Herstellung von kugelsicherem Glas ebenso wie in UV- und Wellplatten, wie auch in CDs.
Falls wir Ihr Interesse an unseren 3D-Materialien geweckt haben, so sollten Sie noch heute unsere Website besuchen. Dort erfahren Sie außerdem mehr über unsere Druckverfahren und Dienstleistungen.