Bereits im Jahr 2016 hatten wir an dieser Stelle über den Einsatz von 3D-Druck im Weltraum, namentlich auf der ISS, berichtet. Diesen Faden möchten wir nun wieder aufnehmen.
Keramik statt Kunststoff
Begonnen hatte der FDM-Druck auf der ISS, wie hier bereits berichtet, Ende 2014, mit einem FDM-Drucker. Innerhalb von 5 Wochen hatte man sich damals von einer Frontplatte zu einem Schraubenschlüssel „gesteigert“. Nach Etablierung des 3D-Drucks im Workflow der ISS war im Frühjahr 2016 schließlich ein zweiter, verbesserter FDM-Drucker dort etabliert worden.
2020 wurde dort oben der nächste Schritt in der Nutzung von 3D-Druck gegangen. Seither werden auf der ISS nämlich auch Keramik-Bauteile gedruckt. Möglich macht dies das sogenannte Ceramic Manufacturing Module (CMM), mittels Stereolithografie-Verfahren, auf der Basis von vorkeramischen Harzen. Ende September 2020 konnte das CMM auf der ISS installiert werden.
SLA-Druck als Meilenstein für dauerhaftes Leben im All
Gerade diese erfolgreichen Tests mit dem ersten SLA-Drucker im Orbit gelten nach Expertenmeinung als erster Beweis dafür, dass es der Menschheit möglich sei, nachhaltig im Weltall zu leben und zu arbeiten.
Überzeugende Druckqualität
Die Qualität jener auf der ISS gedruckten SLA-Bauteile stehe derjenigen auf der Erde gedruckten Turbinenkomponenten nicht allein in nichts nach, sondern es übertreffe diese sogar, teilt das verantwortliche Unternehmen zudem mit.
Wichtige Erkenntnisse für den 3D-Druck auf der Erde
Diese ermutigenden Ergebnisse sollen wiederum nicht nur das Überlegen der Menschheit im Weltall sichern, sondern vor allem auch den 3D-Druck von Turbinenkomponenten auf der Erde weiter verbessern. So zeigte sich bei dieser Gelegenheit, dass derartige 3D-Drucke in Mikrogravitationsumgebung sowohl eine höhere Festigkeit als auch eine geringere Eigenspannung aufweisen. Dies wird damit erklärt, dass die durch die Schwerkraft verursachten Defekte wie Ablagerungen oder Zusammensetzungsgradienten hierbei entfallen. Dieser Vorteil könnte zum Beispiel beim Einsatz in Kraftwerken zum Tragen kommen.
Anfängliche Probleme schnell gelöst
Eine Reihe von Problemen in der additiven Fertigung auf Harzbasis war bereits im Vorfeld gelöst worden. Diese hatten etwa die Porösität von Bauteilen oder das ungleichmäßige Schrumpfen des Materials betroffen.
Bleiben Sie am Laufenden über die neuesten Entwicklungen im 3D-Druck und dessen vielfältige Einsatzmöglichkeiten, in unserem 3D-Activation-Blog.
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